, Katharina Jost

Damit der Abschied gut ist

Abschiedsgottesdienste im Pastoralraum Hürntal.

 

Der Tod eines nahen Menschen ist schmerzlich und herausfordernd. Um mit dem Verlust weiterleben zu können und daran nicht zu zerbrechen, ist ein sorgfältig und stimmig gestalteter Abschied wichtig. Damit dieser gelingt, hier ein paar Hinweise aus der langjährigen Praxis des Pastoralraums Hürntal.

 

In Gemeinschaft
Immer öfter wollen Angehörige von Verstorbenen im privaten Kreis Abschied nehmen. Dass sie sich damit die Möglichkeit verbauen, Anteilnahme, das gemeinsame Erinnern, gute Worte und Gesten der Verbundenheit zu erfahren, ist ihnen meist nicht bewusst. Zudem vergessen sie, dass die verstorbenen Menschen Beziehungen gelebt haben, von denen die Angehörigen nichts wissen, und es Menschen gibt, denen die Möglichkeit, Abschied zu nehmen, nicht verwehrt werden darf. Ein Abschied in Gemeinschaft trägt und tröstet. Auch von der Mitteilung, das Kondolieren am Grab zu unterlassen, rät das Seelsorgeteam ab. Denn mit diesem Hinweis werden Menschen davon abgehalten, der Trauerfamilie einen Händedruck, ein tröstendes Wort, eine schöne Erinnerung, eine Umarmung zu schenken.


Etwas tun
Etwas zu tun, aktiv zu werden, macht Trauer und Schmerz erträglicher. Darum ist es wichtig, dass die dem verstorbenen Menschen Nahestehenden eine aktive Rolle übernehmen: die Urne vom Friedhof in die Kirche und von der Kirche auf den Friedhof tragen, eine Kerze anzünden, Musik auswählen, Erinnerungsgegenstände hinlegen, Fürbitten schreiben ...

 

Lebenslauf: unbedingt
«Unsere Mutter wollte keinen Lebenslauf.» Diese Aussage ist immer wieder zu hören. Beim Nachfragen stellt sich dann heraus, dass es einfach kein klassischer Lebenslauf, der mit ein paar Jahrzahlen chronologisch abgefasst ist, sein soll. Die Seelsorger:innen empfehlen, dass in irgendeiner Form Erinnerungen geteilt werden. Mit ein paar wenigen Geschichten aus dem Leben, mit einer Bilderschau, mit Symbolen ...


Keine Kosten
Für Angehörige der Kirchgemeinde entstehen keinerlei Kosten. Das Läuten der Totenglocke, die Veröffentlichung auf der Webseite, die Dekoration der Kirche, die Unterstützung bei der Vorbereitung und beispielsweise auch beim Verfassen der Todesanzeige und des Lebenslaufs, die Abschiedsfeier, die Orgel- oder Klaviermusik, Seelsorgegespräche nach dem Abschied ...: Dies alles ist durch die Kirchensteuern abgedeckt. Die Seelsorger:innen und das gesamte Team des Pastoralraums Hürntal bemühen sich, die Abschiedsfeiern so zu gestalten, dass sie nicht nur als traurig, sondern auch als schön empfunden werden.