Die Arbeit ermöglicht Kontakte
Josef Zemp ist der Stellvertreter von Sakristan Beat Achermann. Mit seiner ruhigen, freundlichen Art ist er die ideale Besetzung für dieses Amt.
Da, wenn es ihn braucht
Wenn Sakristan Beat Achermann sein freies Wochenende oder Ferien hat und an jedem Montag übernimmt Josef Zemp – oder Sepp, wie ihm die meisten sagen – die Sakristanenarbeit. «Den grössten Respekt hatte ich vor den Beerdigungen. Ich dachte, das sei schwierig,» sagt der Mann aus dem Dagmerseller Griffental. Inzwischen seien ihm die Abschiedsgottesdienste und vor allem die kostbaren Kontakte und Gespräche, die damit verbunden sind, fast das Liebste geworden an seinem Job als stellvertretender Sakristan. Auch speziell ans Herz gewachsen sind ihm die Gottesdienste in der Kapelle des Alterszentrums Eiche. «Da gibt es immer schöne Begegnungen.» Hauptberuflich ist der 48-jährige gelernte Käser Schichtkoordinator bei Emmi. Das bedeutet oft auch Nachtschicht. Und nach dieser geht es dann manchmal gleich in die Kirche zum Sakristanendienst.
Die ganze Familiemit dabei
«Ohne die Unterstützung meiner Frau Jolanda und meiner Kinder könnte ich den Sakristanenjob nicht machen», meint der Vater von vier Kindern im Alter von 10 bis 17 Jahren. Tatsächlich sieht man immer wieder die ganze Familie beim Werken im Kirchen- und Pfarrhausgarten und nach Gottesdiensten helfen jeweils alle mit beim Aufräumen. Nach dem Rezept gefragt, wie Kinder motiviert werden, so fleissig bei der Kirchenarbeit mitzuhelfen, meint Sepp Zemp: «Das weiss ich auch nicht so genau. Wir haben einfach einen guten Zusammenhalt und die Kinder
kommen gerne mit.»
Der Kirche nahe
Sepp Zemp ist in Dagmersellen aufgewachsen und hat immer hier gelebt. Die Kirche gehört für ihn einfach dazu und er geht gerne ins Gotteshaus. So hat er etwas, das ihm wichtig ist, zum Nebenberuf gemacht. Was ihn beschäftigt, sind die Missbrauchsfälle, die auch in der Kirche leider vorgekommen sind. «Die Weiterbildung, die wir dazu im Pastoralraumteam hatten, berührte
mich sehr. Auch in meinem Hauptberuf ist die Missbrauchsprävention ein Thema.» Sowieso kann der hilfsbereite, feinfühlige, ruhige Mann Beruf und Nebenberuf sehr gut verbinden. Ein Kurs in Gesprächsführung, den er als Praxisausbildner absolvieren musste, hilft ihm nun auch bei Begegnungen und Gesprächen im Pastoralraum.
In seiner Freizeit, von der es nicht allzu viel gibt, ist Sepp Zemp bei der Trachtengruppe aktiv. Den Trachtentanz liebt er. Auch die Ausflüge und Ferien gemeinsam mit der Familie – Bräteln beim Fridlisbrunnen oder Ferientage im Tirol – geniesst der Vielbeschäftigte umso mehr. Und obwohl er so viel arbeitet, scheint ihn fast nichts aus der Ruhe zu bringen.