Der Mann für alle Fälle
Seit gut sieben Jahren ist Beat Achermann als Sakristan im Pastoralraum Hürntal tätig. Seine Freude an der vielfältigen Arbeit und sein Engagement sind nicht kleiner geworden. Im Gegenteil.
Von der Privatwirtschaft zur Non-Profit-Organisation
Im Herbst 2017 wechselte der ausgebildete Möbelschreiner und Zimmermann von der Privatwirtschaft zur Arbeitgeberin Kirche. Diesen Schritt hat er seither nie bereut. «Ich hätte nie gedacht, dass die Arbeit als Sakristan so vielfältig ist. Keine Stunde ist wie die andere. Und ich kann meine Arbeit frei einteilen.» Bei seiner früheren Anstellung habe es sich oft um die Frage gedreht «Was kostet es?». Natürlich könne er jetzt auch nicht das Geld zum Fenster hinauswerfen. Aber nicht mehr die Wirtschaftlichkeit sei das Ziel der Arbeit, sondern das Schaffen einer freundlichen, einladenden Atmosphäre und eines schönen Raums für alle Menschen.
Vielseitig talentiert
Als Handwerker bringt Beat Achermann viele für den Sakristanenposten geforderten Qualitäten mit. Unzählige Reparaturen in der Kirche und im Pfarrhaus erledigt er selber. Zur Erleichterung der Arbeit konstruiert er Hilfsmittel. Wie beispielsweise eine Rampe zum einfachen Transport des Klaviers vom Kirchenschiff in den Chorraum. Oder Verlängerungen für Feuerzeug, Staubwedel und Co. mit langen Stangen, damit möglichst auf das Besteigen von Leitern verzichtet werden kann. Aber nicht nur als Handwerker ist der gebürtige Reider talentiert. Er ist auch ein ausgesprochen guter Organisator und Planer. Manchmal lässt sich der frühere Feuerwehrkommandant nicht verbergen, wenn kristallklare Anweisungen und perfekte Arbeitsabläufe aus seiner Feder kommen. Dass er sich auch gut selbst organisieren kann und er keinen Chef braucht, der ihm jeden Morgen einen Arbeitsplan hinlegt, ist für ihn und auch für die Kirchgemeinde ein grosser Vorteil. Seine Begabungen als Theaterspieler und kreativer Denker kommen manchmal in der Arbeit ebenfalls zum Zug: im Fasnachtsgottesdienst, wenn er einen schrägen Geuggel mimt und wundersame Geräte baut wie beispielsweise einen Schrägheitsmesser. Oder als Schreiber der Carte blanche im Pfarreiblatt. Eine Aufgabe ist Beat Achermann besonders ans Herz gewachsen: die Verantwortung für die Ministrantinnen und Ministranten. Es ist ihm nicht nur wichtig, dass der Ministrantenplan funktioniert, sondern auch, dass sich die Minis wohlfühlen. So gibt es immer mal wieder besondere Anlässe wie Filmnacht, Ausflüge, Rätselabende.
Eine offene Kirche möglich machen
Dass die Dagmerseller Kirche vielseitig und längst nicht nur für Gottesdienste genutzt werden kann, ist auch der Flexibilität und der Offenheit von Beat Achermann zu verdanken. Mit der Innenrenovation ist die Kirche noch ein bisschen mehr «sein Haus» geworden, wo es sein kann, dass man mit einem Kaffee bewirtet wird, wenn man zu Besuch kommt.